Die Geschichte der Jugendaugbauwerke Schleswig-Holstein
Jugendaufbauwerk Schleswig-Holstein
Die Jugendaufbauwerke (JAW) gibt es in Schleswig-Holstein seit 50 Jahren. Die Geschichte der JAW beginnt kurz nach dem Krieg mit einem Landesgesetz, das auch heute noch die Grundlage der JAW-Arbeit in Schleswig-Holstein bildet. Anliegen war damals, der traumatisierten Nachkriegsjugend mit Hilfe der Jugendaufbauwerke eine berufliche und sozialisierende Perspektive zu verschaffen. Heute haben sich die Angebote, Methoden und Inhalte wesentlich verändert. Die JAW bieten berufsbegleitende Lehrgänge, Berufsausbildungen in außerbetrieblichen Einrichtungen sowie ausbildungsbegleitende Hilfen. Die Jugendlichen in den unterschiedlichen Berufsfeldern oder Maßnahmen erhalten ihre Teilnahmezusage vom zuständigen Berufsberater des Arbeitsamtes. Sie sind sich oft noch nicht sicher, was sie eigentlich werden wollen oder aber hatten Probleme in der Schule oder auch bei der Arbeitsplatzsuche. Wer dran bleibt, Willen zur Leistung zeigt und sich selbst engagiert, hat im Anschluss bessere Chancen, seinen Weg in die Arbeitswelt zu finden.
Quelle: Hamburger Abendblatt, 16.01.2007
Das Jugendaufbauwerk Schleswig-Holstein ist eine 1949 gegründete Einrichtung des Landes Schleswig-Holstein zur Berufsbildung von jungen Menschen.
Im Dezember 1949 erließ die Landesregierung von Schleswig-Holstein das Gesetz über das Jugendaufbauwerk. Die Leitung lag beim Minister für Volksbildung. Diese Initiative von Seiten des Landes war eine Reaktion auf die Flüchtlingsströme nach dem Zweiten Weltkrieg in das Land Schleswig-Holstein. Es war eine nicht nur bildungspolitischer Maßnahme, sondern auch eine sozialpolitische Bemühung, da es galt die Mädchen und jungen Frauen zu schützen vor sexuellen Übergriffen von Mitgliedern der Befreiungsarmeen und gleichzeitig Ausbildungschancen in einem Flächenland zu schaffen. Schleswig-Holstein war geprägt durch die Landwirtschaft. Handwerk und Industrie waren nur um die kreisfreien Städte, wie Lübeck, Hamburg, Flensburg und Neumünster zu finden.
Das Gesetz über das Jugendaufbauwerk fasste bereits bestehende Einrichtungen unter diesem Gesetz zusammen und initiierte die Gründung neuer Einrichtungen in der Fläche des Landes. Bereits zu Beginn der fünfziger Jahre arbeiteten mehr als 100 Lehrgänge. Zum 50. Jubiläum im Dezember 1999 existierten davon immer noch 30 Einrichtungen unter dem Dach des Jugendaufbauwerk Schleswig Holstein. Die Platzzahl war allerdings gleich geblieben, so dass man daraus schließen kann, dass die Einrichtungen größer geworden sind. Zu den ehemaligen handwerklichen Berufsfeldern sind moderne Berufsfelder, wie zum Beispiel Handel und Verwaltung oder auch Pflege hinzugekommen.
Während in der Startphase das Bilden (Ausbildung und Schule) im Vordergrund stand, folgte dann eine Periode des Förderns. Um das 50. Jubiläum herum ist das Qualifizieren zu identifizieren. Aktuell (2010) steht die Befähigung sowie das umfassende befähigen mit allen Schlüsselqualifikationen im Kern der Bemühungen von Personal und Kunden.
Quelle: www.wikipedia.de/Jugendaufbauwerk_Schleswig-Holstein (Stand: 16.03.2016)
Jugendaufbauwerk Hungriger Wolf (1949 bis ????)
Träger: Kreis Steinburg
Standort: Lockstedter Lager / Hungriger Wolf
Jugendaufbauwerk Kellinghusen (1949 bis 2009)
Träger: Stadt Kellinghusen
Standort: Kellinghusen
Jugendaufbauwerk des Kreises Steinburg (1983 bis 2009)
Träger: Kreis Steinburg
Standort: Oelixdorf / Charlottenhöhe
Das Gebäude des Jugendaufbauwerks des Kreises Steinburg in Oelixdorf, einst als Landsitz gebaut, durchlief während der Jahrzehnte eine wechselvolle Geschichte. Im Dritten Reich wurde es als Unterkunft für Frauen und Mädchen des Reichsarbeitsdienstes genutzt. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges kamen hier Flüchtlinge unter. Die britische Militärregierung beschlagnahmte das Gebäude ab 1945, um hier TBC-Kranke zu betreuen. 1952 kaufte der Kreis das Anwesen und erweiterte das Areal um ein Bettenhaus. Bis 1974 waren in den Gebäuden Offenlungenkranke untergebracht. Nach der Schließung des TBC- Krankenhauses wurde das Anwesen von der Inneren Abteilung des Itzehoer Krankenhauses zur Nachbetreuung von Asthma und Rheumakranken, Herzinfarkt- und Unfallopfern genutzt. Mit einem Notstromaggregat und einer eigenen Telefonanlage ausgerüstet, war man auch für Katastrophenfälle eingerichtet.
1982 konnten dann die Umbaumaßnahmen für das Jugendaufbauwerk in Angriff genommen werden.
Das JAW, eine Einrichtung des Landes Schleswig-Holstein, getragen vom Kreis Steinburg, dient jungen Menschen mit Lernschwierigkeiten dazu, sich auf das spätere Berufsleben vorzubereiten. In dem eingegliederten Internat werden die Jungen und Mädchen sozialpädagogisch betreut. Seit 1993, durch die Umgruppierung in eine REHA Einrichtung, können auch schwerstbehinderte junge Menschen auf eine Beschäftigung vorbereitet werden. Von der Gründung des JAW 1983 bis 2003 wurden von ca. 1.700 Jugendlichen die Förderlehrgänge in den Bereichen Metallverarbeitung, Haus - und Wäschepflege, Farb - und Raumgestaltung sowie Garten- und Landschaftsbau besucht. 2002 kam der Förderlehrgang im Backgewerbe hinzu.
Auf besonderen Veranstaltungen präsentiert sich das Jugendaufbauwerk. Besonders muss hier der Adventbasar und die zweimal stattfindende Pflanzenbörse, die hunderte Gartenliebhaber anzieht, hervorgehoben werden.
Quelle: www.oelixdorf.de/einrichtungen/jugendaufbauwerkcharlottenhoehe/index.html