Die BiBeKu Gesellschaft für Bildung Beruf Kultur mbH ist eine Einrichtung der beruflichen Bildung und der Jugendberufshilfe im Kreis Steinburg an den Standorten in Itzehoe und Kellinghusen.
Gemeinsam mit weiteren 16 Einrichtungen bildet die BiBeKu die Landesarbeitsgemeinschaft der Jugendaufbauwerke in Schleswig-Holstein sowie den Verbund der Jugendaufbauwerke. Im JAW-Verbund sind, unter Leitung des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein, Einrichtungen der beruflichen Bildung und der Jugendberufshilfe, auf der Grundlage des Gesetzes über das Jugendaufbauwerk (Landesgesetz 1949), freiwillig organisiert.
Die BiBeKu hat sich strategisch in den folgenden zehn Tätigkeitsbereichen aufgestellt: (1) Berufsorientierung, (2) Berufsvorbereitung, (3) Berufsausbildung, (4) Flucht und Migration, (5) Beschäftigung und Qualifizierung (6) Jugendhilfe (7) Beratung und Begleitung sowie (8) Fort- und Weiterbildung, (9) Internationale Projekte und (10) Beratung.
Sie setzt ihre Aufgaben im Auftrag und in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, den Jobcentern, Schulen und Schulträgern, Jugendämtern, Kommunen, verschiedenen Landes- sowie Bundesministerien und dem Bundesinstitut für Berufliche Bildung um. Die Bildungseinrichtung ist vorrangig für die Durchführung von Maßnahmen der beruflichen Bildung und Qualifizierung sowie die Umsetzung von Unterstützungsleistungen nach dem Jugendhilfegesetz zuständig. Schwerpunkt liegt hierbei in der Begleitung, Unterstützung und Förderung speziell von sozial benachteiligten und individuell beeinträchtigten jungen Menschen.
Auf Grundlage einer handlungs-, ressourcen- und stärkenorientierten Haltung und Vorgehensweise werden die jungen Menschen zu Prozessen der Selbststeuerung und Selbstwirksamkeit aktiviert. Ziel ist es, individuelle, einzelfallbezogene und am Bedarf orientierte Hilfe- und Unterstützungsangebote durchzuführen. Die Begleitung des Einzelnen bei der Umsetzung eigenverantwortlichen Handelns zum Erreichen von selbst gewählten bzw. erarbeiteten, persönlichen Zielsetzungen vor dem Hintergrund der eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten stellt eine Hauptaufgabe dar. Orientierungs-, Qualifizierungs- und Hilfsangebote für die Zielgruppe werden eröffnet, um persönliche Entwicklung und gesellschaftliche Integration zu ermöglichen.
Für die BiBeKu arbeiten um die 70 festangestellte Kolleginnen und Kollegen. Davon sind 25 in Vollzeit und 45 in Teilzeit beim Träger tätig, beständig ergänzt von zwei dualen Student:innen der Sozialen Arbeit drei kaufmännischen Auszubildenden. Die Anzahl der freien Mitarbeiter:innen wechselt je nach Auftragslage ständig, im Durchschnitt liegen sie unter fünf Mitarbeiter:innen. Um die 50% der Mitarbeitenden sind weiblich.
Das Team besteht aus Sozialpädagog:innen, Psycholog:innen, Ausbilder:innen sowie Lehrkräften und wird ergänzt durch Kolleg:innen der Raumpflege, Haustechnik und der allgemeinen Verwaltung.
Seit 2007 ist die BiBeKu anerkannter Träger der Arbeit im Sinne des Landesgesetz über die Jugendaufbauwerke von 1949. Seit November 2012 ist die Einrichtung als anerkannter Träger gemäß der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV) zugelassen.
Die BiBeKu war aktiv an verschiedenen Arbeitsgruppen des internationalen Projektes transitions beteiligt. Deren Ziele sind unter anderem die Weiterentwicklung der individuellen Begleitung von benachteiligten jungen Menschen am Übergang von der Schule in die Ausbildung und den Beruf, der Gewinnung von Impulsen für Jugendhilfe und Jugendsozialarbeit und der Entwicklung von innovativen Konzepten. Partnerländer waren u.a. Finnland und Norwegen.
Nach Österreich, Dänemark oder Frankreich wurden seit 2006 zahlreiche Mitarbeiter:innen zur Hospitation oder zum Job Shadowing u.a. in dem Themenschwerpunkt Produktionsschule bzw. Produktives Lernen entsendet.
Aktive Kontakte und Projekte bestehen zudem mit und nach Tansania, Äthiopien, Albanien und in den Kosovo.
Mit Tansania verbindet die BiBeKu seit 2006 eine intensiv gelebte Partnerschaft vor allem zu den zu der KIUMAKO Secondary School und seit 2011 zum KIUMO Vocation Center in Mwika in der Region Kilimanjaro. Regelmäßig in jedem Jahr finden seit 2006 Austausche von Schüler:innen aber auch Lehrkräften und Ausbilder:innen statt.
Projekte im Auftrag der Stadt Kiel u.a. zur Vorbereitung von jungen Menschen auf ihre kurz-, mittel- und langfristigen Aufenthalte in Deutschland wurden mit Kooperationspartnern vor Ort ebenso umgesetzt wir Vorbereitungs-, Zwischen- und Abschlussseminare für Lehramtspraktikant:innen der CAU zu Kiel sowie Bundesfreiwilligendienstleistende über das WELTWÄRTS-Programm des BMZ.
Ferner haben im Jahr 2019 Entsendungen von Mitarbeiter:innen der BiBeKu über das Programm Ausbildung Weltweit nach Tansania stattgefunden.
Nach Äthiopien wurden in den Jahren 2019 und 2021 Kurzzeitexperten entsendet, die im Projekt Capacity Buildung in Education (STEP) Vorbereitungskurse auf den Übergang in den Job für Auszubildende zu Industriemechanikern mit den Schwerpunkten Soft-Skills entwickelt und implementiert haben.
In Albanien waren in den Jahren 2017 bis 2019 verschiedene Kurzzeitexperten im Rahmen des Projektes Economic Developement, Employment Promotion & Technical and Vocational Training in Albania aktiv.
Es wurden Potenzialanalysen, Soft-Skills-Trainings und Bewerbungstrainings für Jobsuchende entwickelt und implementiert. Ferner wurden dafür im Anschluss zahlreiche Multiplikatoren aus Albanien u.a. in Albanien aber auch in Deutschland auf die Ausbildung von Trainern vorbereitet.
Auch haben im Jahr 2019 Entsendungen von Mitarbeiter:innen der BiBeKu über das Programm Ausbildung Weltweit nach Albanien stattgefunden.
Kurzzeitexperten der BiBeKu entwickeln und implementieren seit 2022 im Kosovo für das Projekt Pro-Kosovo Education Skills & Employment Trainings zur Kompetenzfeststellung und Berufsfelderprobung.
Aus der Erfahrung in der Arbeit mit Menschen aus anderen Kulturkreisen hat die BiBeKu seit 2015 im Auftrag von Care Deutschland-Luxemburg e.V. für das Projekt KIWI verschiedene Handbücher mit Unterrichtsmaterial für Integrationsklassen und -gruppen an allgemeinbildenden Schulen entwickelt.